Verleihung an LeTRa Lesbenberatung

 

Am Montag, den 12.03.07, wurde der Anita-Augspurg-Preis 2006 der Landeshauptstadt München im Rahmen einer Festveranstaltung an das LeTRa-Team verliehen.
Mit diesem Preis werden jährlich vorbildliche Beiträge zur Förderung der Gleichberechtigung ausgezeichnet.

Die Vorsitzende der Stadtratskommission zur Frauengleichstellung, Lydia Dietrich, wies in ihrer Begrüßungsrede darauf hin, dass die gesellschaftliche Emanzipation von Lesben noch lange nicht vollendet sei und würdigte in diesem Zusammenhang die Arbeit von LeTRa.

Anschließend widmete sich die Bürgermeisterin Christine Strobl in ihrer Rede den Anforderungen, die an die "moderne Frau" gestellt werden und überreichte dann unter großem Applaus die Urkunde an LeTRa.

Die Laudatorin, Ana Feiner-Zalac, stellte in ihrer Rede die Grundhaltung sowie das gesellschaftspolitische Anliegen von LeTRa dar:
"Förderung und Umsetzung einer Gleichstellungspolitik für Frauen ist für uns untrennbar verbunden mit dem Bedürfnis nach rechtlicher, gesellschaftlicher und auch persönlicher Gleichbehandlung als lesbische Frau."

Die Künstlerin schenkte dem Team zudem ein von ihr gefertigtes Bild, das demnächst in den Räumen der Lesbenberatungsstelle einen Ehrenplatz bekommen sollte. Dies hängt auch heute noch gut sichtbar in einem der LeTRa-Räume und ist weiterhin eine schöne Erinnerung an die Preisverleihung.

Die Jazzcombo der städtischen. Musikschule krönte den feierlichen Teil der Preisverleihung mit einer beeindruckenden Version von„Somewhere over the rainbow“.
Anschließend feierten 360 geladene Gäste und Gästinnen, darunter viele Stadträtinnen und Stadträte, Vertreterinnen der Fraueneinrichtungen sowie der LGBTIQ* Community.

 

 

Über Anita Augspurg

Frieden, Frauenbildung und Gleichberechtigung lagen Anita Augspurg besonders am Herzen. 1857 geboren, entschloss sie sich nach jahrelangem Einsatz für Frauenrechte zu einem Jurastudium. Weil sie in Deutschland keinen gleichberechtigten Zugang zur Universität hatte, ging sie zum Studium nach Zürich, das sie mit dem Doktor-Titel abschloss. Um die Jahrhundertwende engagierte sich Anita Augspurg für die Rechte der Frau im Bürgerlichen Gesetzbuch und gab mit ihren Mitstreiterinnen Petitionen zum Ehe- und Familienrecht ein, die jedoch nur zum Teil Erfolg hatten.

Einsatz für das Frauenwahlrecht
Schließlich wurde das Stimmrecht für Frauen ihr vorrangiges Ziel, für das sie sich mit ihrer Lebensgefährtin Lida Gustava Heymann engagierte. Während dem ersten Weltkrieg zählten beide zu den Gründerinnen der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit. Nach der Machtübernahme Hitlers 1933 ging Anita Augspurg ins Exil in die Schweiz, wo sie im Jahr 1943 starb.

Auszeichnung für mehr Gleichberechtigung
Die Frauenrechtlerin lebte viele Jahre in München. Ihr zu Ehren vergibt die Landeshauptstadt München seit dem Jahr 1994 ihren Preis für Leistungen, die zu mehr Gleichberechtigung von Frauen beitragen. Die Auszeichnung ist ab dem Jahr 2019 mit 10.000 Euro dotiert und wird jeweils im März im Rahmen eines festlichen Empfangs des Oberbürgermeisters im Alten Rathaus vergeben.

 

(Dieser Text stammt von der Seite muenchen.de)