23. November:LESCOMMUNITY MEETS HABIBI KIOSK - CLUB OF HEROINES* EDITION: Fattitude

LESCOMMUNITY MEETS HABIBI KIOSK CLUB OF HEROINES* EDITION:
Fattitude - about queer, fat bodies stretching the limits of music

mit Carmen Westermeier und Yassamin-Sophia Boussaoud

»Ich überlege mich mal unter eine professionelle Quetscherin zu legen. Für alle, die nicht wissen was das ist, dabei handelt es sich um eine extrem übergewichtige Frau, die sich auf euch setzt. Alles mögliche, Kopf, Bauch etc. Meint ihr das wäre eine Erfahrung wert? Würdet ihr das mal probieren wollen? Hab etwas Angst vor den Gefahren, Rippenbrüche und so...«

EXTRA BOLD ist ein andauerndes Projekt der interdisziplinär arbeitenden Künstlerin Carmen Westermeier. In dieser Arbeit präsentiert Westermeier, in der für sie typischen forschend-kritischen Weise, ihre Ergebnisse einer langjährigen Auseinandersetzung mit der Hyper(un)sichtbarkeit dicker_fetter Körper. Autobiographisch führt sie mit ihrer multimedialen Methodik durch die Sphären der Sicht- und Unsichtbarkeit normierter Vorstellungen von Körper und Gewicht.

In diesem kollektiven Prozess zeichnet sich eines immer deutlicher ab: das Bild des dicken_fetten Körpers als widerständiger Akteur.

Am 23.11. spricht Yassamin-Sophia Boussaoud mit Carmen Westermeier im Habibi Kiosk über fette, queere Körper in der Musik und warum diese immer noch Limits sprengen. Wir sprechen darüber welche Stereotype vorherrschen, die nicht nur Zugangshürden bedingen, sondern deren Toxizität so bösartig ist, dass sie bisweilen lebensgefährlich sein kann. Es ist Zeit auf dieses Fett zu schauen und ab sofort auch an diesen Stellschrauben der Musikbranche zu drehen.

Carmen Westermeier ist multimediale Künstlerin, Wissenschaftlerin und Aktivistin: in diesem Dreiklang verhandelt sie die diskriminierenden Normierungen, in denen und durch die wir sozialisiert sind.

Nach ihrem Studium der Kunst an der Akademie dbK in Nürnberg und der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, arbeitet sie seit diesem Jahr an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart als wissenschaftliche Mitarbeiterin.

Nicht nur ist Westermeiers Handlungsweise der forschenden und aktivistischen Kunst interdisziplinär, sondern sie zeigt innerhalb ihrer Positionierung die intersektionalen Verflechtungen tradierter Diskriminierungssysteme.

Sie ist als DJ seit 10 Jahren in der Szene aktiv und spielt live mit ihrem Soloprojekt Black Annis Konzerte seit 2018.

Yassamin-Sophia Boussaoud (Mina/Mino, they/them): Mina creates art using words and combines this with intersectional feminist topics. They write poetry, political texts, and are currently working on a book. Mino writes about whatever they are feeling and about what other people share with them about their feelings: “My approach to art is that it should be radically gentle. We are socialized in a way that we are not supposed to show a lot of emotions and are supposed to hold back emotionally, be logical. This separation of emotionality and logic is very white and was also created to portray non-white people as less rational - that's what I'm trying to break down. There's a lot of power and quite a lot of transformative potential in such radical emotionality and softness, and a potential to connect and organize collectively.” ⁠

Music Women* Germany
ist der bundesweite Dachverband aller Musik FLINTA+ n sowie ihrer Netzwerke in der Musikbranche in Deutschland: Durch alle Genres und Sparten, unabhängig von Alter und Herkunft oder Stufe der persönlichen Professionalisierung. Für eine Musikkultur und -wirtschaft, die vielfältig, divers, digital und vernetzt gestaltet ist.

https://www.musicwomengermany.de/

Diese Maßnahme wird in Kooperation mit dem Reeperbahn Festival im Rahmen des Förderprojektes „Reeperbahn Festival 2022“, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien umgesetzt.